Theater

„Frohes Fest“ begeisterte mit schwarzem Humor und Spielwitz

Kreuzfahrtschiffe fahren über die Tapete. Davor ein plüschiges Sofa mit samtig roten Kissen. In dieser Wohnung passt nichts zusammen und doch alles. Es ist der Ort, an dem an diesem seligen Weihnachtsabend alles aus dem Ruder läuft. Auf der Bühne der Reithalle A spielt eine Geschichte, die nicht erzählt werden darf, denn sie lebt von der Überraschung. Doch anders als bei einem wirklich „Frohen Fest“ gereichen hier die Gaben nicht zur Freude. Immer wieder reiht sich ein Missverständnis an das andere, führt atemlos zu neuen Wendungen, bis das Kartenhaus falscher Rücksichtnahmen wie der Berg an Geschenken in sich zusammen fällt.

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Der Fall Janke – Wenn ich ein Raumschiff wär’

Ein Mann sitzt am Bühnenrand, stellt sich vor, erzählt seinen Lebenslauf und bittet “um schnellste Hilfe.” Denn er ist in einer Nervenklinik, obwohl er beteuert: “Ich bin ein völlig normaler Mensch.” Dann versammeln sich in einem riesigen, schäbig-düsteren Raum mit vier Türen auf jeder Seite die Klinikinsassen auf einer großen Matratze zur Feier des 18. Jahrestags der DDR. Sie singen an gegen den Stillstand und sehnen sich hinaus mit “Flieg, Gedanke” (Verdis Gefangenenchor aus Nabucco) und mit DDR-Liedchen, die vom Fliegen erzählen.

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In des Alltags grauer Not ist Zufriedenheit der Tod

Das Leben ist ein Rummelplatz. Oder könnte einer sein. Ein nackter Mann, am ganzen Körper zum Zebra geschminkt und mit hoch aufstehender Irokesenmähne versehen, sitzt weit zurückgelehnt mit genießerisch nach hinten gestrecktem Kopf auf der Zebrafigur eines Karussells, das sich kirmesmäßig zum Vicky Leandros-Schlager dreht: “Ich frag dich: / Was kann mir schon geschehn? / Glaub mir, ich liebe das Leben. / Das Karussell wird sich weiterdrehn / auch wenn wir auseinandergehn.”

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Mitreißende „Ouvertüre“ Schaurig-schöne Baustellen-Premiere im Varieté Walhalla

Schaurig-schöne Baustellen-Premiere im Varieté Walhalla. Im Kamin knistert das brennende Holz. Auf den Nähmaschinen-Tischen, Marke „Singer“, verbreiten Kerzen wohliges Licht. Leise eingespielte Musik versetzt in die 20er Jahre. Keiner der zahlreichen Gäste stößt sich an noch unverputzte Wände, dem halb fertigen Fußboden oder herabhängende Kabel. Die provisorische Inbesitznahme des Varietés Walhalla in der Dortustraße 5 hinterlässt ein anheimelndes, freudiges Gefühl.

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