Kleists Homburg, der messianische Prinz

[…] In ihrer Inszenierung von Kleists “Prinz Friedrich von Homburg” zieht Regisseurin Lisa Nielebock eine Parallele von der Schlacht bei Fehrbellin 1675 zu den napoleonischen Kriegen der Kleist-Zeit […] Es ist dies eine völlig perplexe, letztlich plausible Deutung einer lange in die Irre führenden Inszenierung. Wie vorzüglich dieses Vexierspiel mit dem “Prinz von Homburg” funktioniert hat, ist nicht allein Nico Delpys komödiantischem Talent in der Titelpartie zu danken. Johannes Schmidt als Kurfürst und Christian Klischat als Hohenzollern machten sehr nuanciert die Ambivalenzen ihrer Figuren deutlich, und Caroline Dietrich gefiel als liebeseifrige Natalie. Chapeau also, und Beifall nachträglich von Ferne […]

(TLZ, 19.9.2011, Wolfgang Hirsch)

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