Das große Warten auf das Ende: »Endspiel« am Staatstheater Wiesbaden

[…] Christian Klischat ist in Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung als Hamm unumstrittener Trumpf der Inszenierung. Zwar sind bei Beckett die Figuren nicht wirklich Individuen oder Typen, Klischats Hamm ist gleichwohl ein Musterbeispiel eines widersprüchlichen Homo sapiens. In der knapp zweistündigen Aufführung zieht er die ganze Zeit über alle Aufmerksamkeit auf sich (und dies, obwohl er fast die ganze Zeit über eine Nickelsonnenbrille trägt).
Philipp Appels gibt mit schwarzer Weste auf nacktem Oberkörper (Kostüme: Marianne Glittenberg) den des Sitzens unfähigen, stets langsam und mit Bedacht gehenden Dieners Chov. Er tritt auf, tritt ab, folgt den Befehlen von Hamm, um ihm dann doch zu widersprechen. Ein ständiger verbaler Zweikampf zwischen den beiden. Als ab und an aus den aus den Müllgefäßen auftauchende Eltern verleihen Bernd Ripken (Nagg) und Evelyn M. Faber (Nell) der Inszenierung einen Hauch von menschlicher Wärme in der ansonsten so gefühlskalten Atmosphäre […]

(Kulturfreaks, Markus Gründig, Foto: Karl und Monika Forster)

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