„Voegel“ von Wajdi Mouawad in Wiesbaden: Können wir anders?

Das packende Stück „Vögel“ des frankokanadischen Dramatikers Wajdi Mouawad in Wiesbaden.

[…] Die Frage, ob Leid vererbbar ist, birgt kaum weniger Sprengkraft als die Frage nach der vererbten Schuld. Worauf berufen wir uns, wenn wir über unsere Herkunft als Teil unserer Identität sprechen? […]

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Das Lispeln und das Leben

[…] Für mitfühlendes Nachdenken und heiteres Lachen sorgte der Schauspieler Christian Klischat beim Theaterabend im Harxheimer Rathaus. Von dem Bassisten Stefan Kammer unterstützt, rückte er eine bewegende Geschichte von Wolfgang Borchert in der Mittelpunkt […] Man lacht von Herzen über die Begegnung zweier gegensätzlicher Charaktere, die der gleiche Sprachfehler, ein Lispeln, vereint. Da zeigt Klischat sein komödiantisches Talent. Er macht aber auch ihre Wandlung zu einfühlsamen Freunden spürbar […] Stefan Kammer spielt auf dem Kontrabass eine melancholische Melodie, ihre Variationen versetzen in heitere Stimmung. Dann kündigt er einen Rekordversuch an. Er will das „kürzeste Liebeslied“ der Beatles, eine Hymne an die Queen, die 23 Sekunden dauert, zeitlich unterbieten. Er hat den Applaus des Publikums auf seiner Seite, weil er es in 20 Sekunden vorträgt. Auch ein swingendes „Lullaby of Broadway“ und weitere Stücke vom Couplet bis zur Melodie aus der „Zauberflöte“ streut er auflockernd ein in den Programmablauf […] Klischat erzählt Borcherts Kurzgeschichte so lebendig, als stünden die drei Hauptpersonen mit ihm auf der Bühne: der junge Neffe, aus dessen Sicht Borchert erzählt, sein Onkel und der Kellner. Das Kind tut es seiner Mutter gleich und ist verlegen und beschämt über die Vorfälle. „Breit, basskehlig, brummend, laut, riesig, satt, saftig“, so beschreibt Borchert den Onkel, der im Krieg ein Bein verlor, sich von seinem Schicksal aber nicht unterkriegen lässt. Und genauso gibt ihn Klischat. Eine ganz andere Rolle nimmt er auf berührende Weise ein, wenn er vom Kellner erzählt. „Klein, verbittert, verarbeitet, zerfahren, farblos, verängstigt, unterdrückt“, wie Borchert ihn beschreibt. Klischats großer Bühnenpräsenz kann man sich in dem intimen Theaterraum nicht entziehen und wird unmittelbar hineingesogen in die Geschichte.“ […] am 17. Oktober 2019 ist er erneut im Theater im Rathaustreff, mit dem Stück Grete Minde von Theodor Fontane […]

(Lisa Elben, Rheinpfalz, 25.5.2019, Foto: Stepan)

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Schoepfungswoche in Ingelheim trifft einen Nerv

[…] Eine komplette Woche standen Vorträge, Diskussionen, Gottesdienste aller Religionen und weitere Veranstaltungen unter dem Thema Angst, genauer „Keine Angst?!“ Denn Frage- und Ausrufezeichen beleuchteten zur sechsten Schöpfungswoche nicht nur Facetten der Angst, sie boten immer wieder auch Lösungsvorschläge an […] Am Ende des Konzerts zog Franz Diehl, einer der Organisatoren, ein persönliches Resümee zur Schöpfungswoche. „Angst ist ein Thema, das Leute massiv betrifft.“Entsprechend gut waren die Veranstaltungen besucht […]
Die Auseinandersetzung mit der Angst aus psychologischer Sicht, mit Dr. Michael Reicherts, aber auch die Veranstaltungen in der Mediathek mit dem Schauspieler Christian Klischat, der Abend im Kino und zu guter Letzt die Diskussion zum Klimawandel mit Professor Dr. Stephan Borrmann. Franz Diehl findet noch weitere lobende Worte […]
(Heike Sobotta, Allgemeine Zeitung,
16.04.2019 )

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FAUST 1 WHITE BOXX

Goethes »Faust« mit nur vier Schauspielern? Büchners »Lenz« oder E.T.A. Hoffmanns »Der Sandmann« mit nur einem Stuhl auf der Bühne? Und das alles in einem klar definierten, weißen Einheitsraum? In einer »White Boxx« eben. Kommt und lasst Euch überraschen. In Kooperation mit dem Schauspiel des Hessischen Staatstheaters bringt das JUST nun in jeder Spielzeit eine unkonventionelle Klassiker-Adaption auf die Bühne. Nicht nur spannend für Abiturienten.

Beginnen werden wir mit dem bedeutendsten und meistzitierten Werk der deutschen Literatur: »Faust. Der Tragödie erster Teil«. Regisseur und Schauspieler Tom Gerber hat hierfür eine sehr spannende und dem heutigen Zeitgeist entsprechende Fassung erarbeitet, die er mit drei weiteren Schauspieler-Kollegen des Hessischen Staatstheaters auf der Studio-Bühne zum Leben erweckt.

Regie TOM GERBER
Bühne MATTHIAS SCHALLER
Kostüme ANNA HOSTERT
Video De-Da Productions

mit 
CHRISTINA TZATZARAKI, ULRICH RECHENBACH, MATZE VOGEL, TOM GERBER, CHRISTIAN KLISCHAT

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„Momo“ lehrt im Staatstheater Darmstadt Achtsamkeit

Der Regisseurin Jule Kracht gelang eine begeisternde Inszenierung von Michael Endes Roman.

[…] Und wenn Momos Freund Beppo, der Straßenkehrer (Christian Klischat), wie ein Zen-Buddhist darüber philosophiert, dass man einfach einen Besenstrich nach dem anderen tun solle, ohne an die endlos lange Straße zu denken, die noch vor einem liegt, spricht er von nichts anderem als von der aktuell vielzitierten, fast schon zum Modewort verkommenen „Achtsamkeit“, der sich hunderte von Seminaren und Ratgeberbüchern widmen […]

( Darmstädter Echo, Susanne Hasenstab, Foto: Robert Schittko)

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In einer schrillen Hölle

Claudia Bossard bringt in Darmstadt Roberto Bolaños großen Roman „2666“ auf den Punkt.

[…] Doch anders, als in ihren romantischen Fantasien ausgemalt, erwartet sie in der nordmexikanischen Stadt nicht ein literarisches Paradies, sondern die Hölle auf Erden. Geplagt von einer Frauenmordserie und einer Welle aus anderen Gewaltverbrechen, versinkt die Grenzstadt im Chaos. Ausdruck dieses Wahnsinns ist der Literaturprofessor Óscar Amalfitano, gespielt von Christian Klischat. Gekleidet wie Ronald McDonald erzählt er den beiden Neuankömmlingen von den Grauen in der Stadt und hilft ihnen gleichzeitig bei der Suche nach Archimboldi. Unterbrochen wird das teils humoristische Miteinander nur von Videoeinspielern, auf denen Ernest Allan Hausmann als US-amerikanischer Journalist düstere Prognosen und Kommentare zu Santa Teresa abgibt […]

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KÖNIG DES HIMMELS

Christian Klischat tourt mit reichlich Theologie im Gepäck […] brilliert in seiner Rolle als Soldat in “Der König der Himmel” […] Der Spagat zwischen Theater und Theologie zwischen Kunst und Kirche liegt ihm am Herzen […] Zum verabredeten Gespräch beim Italiener kommt er zwischen Betriebsratssitzung und der telefonischen Zusage an seine Frau : “Ja, ich hole Aron um drei aus dem Kindergarten ab.” Alltag des Vaters von drei Kindern. Das feste Engagement als Schauspieler am Darmstädter Staatstheater vor drei Jahren bedeutet auch, zum ersten Mal die Familie am Arbeitsort zu haben […]

(15.4.2018, Evangelische Sonntags-Zeitung, Siegmund Krieger)

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