Furioses Solo im Toppler Theater

Bühnenmagie: Beim Blick jüngst auf den festen Bretterboden im Toppler Theater war nicht immer ganz klar, ob es sich nicht in Wahrheit um schwankende Schiffsplanken handelte. Und auch der julischwülen Brise ab und an war nicht zu trauen, befand man sich doch eigentlich inmitten eines arktischen Mee­ressturms. Und das, was in dessen wütendem Heulen wie Insekten schwirrte, das könnten auch die winzigen, aber messerscharfen Eissplitter gewesen sein, vor denen der Mann auf der Bühne so eindringlich warnte.

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Das Alter wird die Krankheit nicht sein, an der ich sterbe.

An diesem frühsommerlichen Mittwochabend verwandelt sich das kleine „Alte Rathaus“ zu Harxheim in ein Henkershäuschen, der winzige, intime „Theater“-Raum in die Stube des Scharfrichters. Das dicht um die Bühne gruppierte Publikum wird in dem Stück von und unter der Regie von Götz Brandt hautnah Zeuge der letzten Vormittagsstunden des 21. November 1803, der letzten Stunden des berühmten Hunsrück-Räubers Johannes Bückler alias „Schinderhannes“, als der er bis heute bekannt ist […]

(Die Rheinpfalz, 2.6.2017, Christoph Hanselmann)

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Schauspieler gibt Luther

TISCHREDEN Lukullisch-kulturelle Feier in der evangelischen Kirche Groß-Zimmern

GROSS-ZIMMERN – Eine Fülle unterschiedlicher Termine füllt den Kalender der evangelischen Kirche im Lutherjahr. Die lukullisch-kulturelle Feier des Reformationsjahrs im evangelischen Gotteshaus wird den rund 70 Gästen sicher lang in Erinnerung bleiben. Neben dem kulinarischen Ausflug ins Mittelalter schlüpfte ein Akteur leibhaftig in die Rolle des Reformators: Der Schauspieler Christian Klischat brillierte als Dr. Martin Luther.

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Revue der wilden Natur

Ruf der Wildnis / Stimme des Kapitals…Am Darmstädter Staatstheater hat man sich für sozialistisches Cabaret entschieden. All die Natursehnsucht spielt in der Inszenierung von Christian Weise  keine Rolle mehr….Die Schauspieler sind halb Mensch, halb Tier. In einem Moment schlürft man kultiviert Tee, im nächsten Moment wird das Bein gehoben und in die Ecke gepinkelt…Die Überzeichnung ist hier das Mittel, um die bis heute funktionierenden Mechanismen der kapitalistischen Produktion bloßzulegen. Das funktioniert – und ist unterhaltend: So aufgedreht, so wunderbar albern wie hier bekommt man Agit-Prop nur selten…

(Nachtkritik, 29.4. 2017, Alexander Jürgs)

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Rosenkrieg mit Kohlrouladen: Darmstadt wirft einen liebevollen Blick auf Neil Simons “Seltsames Paar”

Felix und Oscar haben jeweils ein paar Jahre gebraucht, um ihre Ehen zu ruinieren. Aber weil beide Spezialisten sind in der Kunst, unausstehlich zu sein, schaffen sie es als Duo in drei Wochen: Da ist ihre Freundschaft an einem Endpunkt angelangt, von dem es kein Zurück mehr gibt. Und obwohl das eine Männergeschichte ist, sind auch daran die Frauen schuld. Felix freut sich auf einen Abend mit seinen selbstgemachten Kohlrouladen, Oscar hätte gerne mal wieder Sex, aber nicht mit Felix, sondern den beiden schrägen Nachbarinnen […]

(Darmstädter Echo, 27.2.2017, Stefan Benz)

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Christian Klischat hat einen Bauchladen voller Solo-Stücke

[…] Christian Klischat hat auf den großen Bühnen gestanden zwischen Potsdam und Weimar, Wien und Zürich. Seit 2014 gehört er zum Ensemble des Darmstädter Staatstheaters, verkörpert dort zurzeit unter anderem den Faust. Doch in seinem zweiten Künstlerleben unterhält er seit über zwölf Jahren ein Theater, das quasi ins Jackett passt: ein markanter Schauspieler und ein starker Stoff. Viel mehr braucht es nicht. Noch ein Stuhl, ein Tisch, ein paar Requisiten, fertig ist das, was der in Habitzheim aufgewachsene Schauspieler sein „Taschentheater“ nennt. „Es ist pures Schauspiel.“ […]

(Darmstädter Echo, 1.12.2016, Stefan Benz)

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Feeling Good

[…] Faust1 in Darmstadt von Bettina Brunier in die Großraumdisko versetzt […] zwei Fausts. Samuel Koch, der schmale Mann in seinem Rollstuhl, ist der eine, Christian Klischat, im Vergleich: ein Koloss, der andere. Gerade am Anfang wirken sie wie Antipoden. Kochs Faust ist schlaff, apathisch. Er ist der Typ, der sein Leben verflucht, der einen neuen Kick herbeisehnt, aber noch nicht so recht weiß, ob er sich darauf überhaupt einlassen will. Klischats Faust dagegen ist agil, seine Stimme bebt und brummt, er gibt sich angriffslustig […]

(Nachtkritik, 8. 10.2016, Alexander Jürgs)

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Die Wahrheit macht alles nur schlimmer

[…] Christoph Mehler inszenierte Henrik Ibsens „Wildente“ am Staatstheater Darmstadt ohne Scheu vor der starken eigenen Vision des Stückes […] Als habe er Gottvater und die Heiligen auf dem Gewölk vor dem inneren Auge, lässt Mehler den alten weißbehaarten Konsul Werke (Hubert Schlemmer) meist mittig und ganz weit oben im Pantokrator-Mantel thronen, während sich der restliche Figurenzoo symmetrisch unter ihm verteilt: der schweigsame, hippie-haft aufgemachte Doktor Relling (Christian Klischat) zur Rechten unter sich, die mögliche Zukünftige Frau Sörby (Katharina Hintzen) zur Linken […] Read more →
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