SCHINDERHANNES…Das Alter wird die Krankheit nicht sein, an der ich sterbe.

Der, den wir da auf fast leerer Bühne sehen, hat eine Verabredung, die er nicht versäumen will. Eine Verabredung mit dem schönen Hannes, der als „Schinderhannes“ einer der berühmtesten Räuber der deutschen Geschichte wurde. Wer war der Mann, der nach dem Motto „Live fast – die young“ zu leben schien, der mit dem Diebstahl von Hammeln und Pferden begann, in brutaler Weise Straßenraub beging und bewohnte Häuser plünderte, Menschen erpresste und ihnen Schutzgeldzahlungen abverlangte, und der sich nicht scheute, Mord und Totschlag zu begehen? Der, den wir da auf fast leerer Bühne sehen, will wissen, auf wen er trifft an diesem 21. November 1803 gegen ein Uhr am Nachmittag vor den Toren der Stadt Mainz: dem Tag der Hinrichtung des schönen Hannes im Kreise von neunzehn seiner Spießgesellen. Und so erinnert sich dieser Mann an viele Zeugen, die im Prozess – oder in seiner Phantasie – höchst gegenteilige Dinge zum Delinquenten zu sagen hatten: an die Mutter und die Geliebte, an den auf den Tod zugerichteten Kaufmann, an den Leibkameraden, an den öffentlichen Ankläger, den irre gewordenen Pfarrer, den Metzger voller Bewunderung, an den bettelarmen Jugendfreund oder einen stiernackigen Hehler. Die Aussagen puzzeln sich am Ende, frei von folkloristischer Legendbildung, nicht nur zum Bild einer bewegten Kriegszeit zusammen, sondern lassen auch das Exemplarische eines Lebensweges ahnen zwischen krimineller Energie und der Gunst der Stunde.

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Kritiken

Nord-bayrische Zeitung   Allgemeine Zeitung

Buch und Regie

GÖTZ BRANDT (Redakteur, Drehbuchautor, Regisseur u.a. Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim)

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