Der sechste Opernball am DNT holt Wien nach Weimar

[…] Es war eine rauschende Nacht, die der sechste Weimarer Opernball bot: Bis 2.15 Uhr wurde auf der großen Bühne des Deutschen Nationaltheaters getanzt, im Foyer fast bis 3 Uhr früh […] Im Meer der Tanzenden behielt Christian Klischat auf seinem improvisierten Hochsitz den Überblick und sparte nicht mit Kommentaren […] “Genießen Sie den Opernball, als wäre er der letzte”, rief Generalintendant Stephan Märki dem Publikum im großen Haus zu […]

(Thüringer Allgemeine, 31. 1. 2011, Foto: Candy Welz)

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Gulliver in Medienhand

[…] Am Deutschen Nationaltheater Weimar begeistert das Bühnenstück “Gullivers Reise” die kleinen und großen Zuschauer […] das alle Register zieht, um die Fantasie seiner kleinen und großen Besucher in Bewegung zu setzen […] Diese Inszenierung setzt Maßstäbe. Sie zeigt, wie man mit minimalem Aufwand – sechs Schauspieler und der Live-Musiker Marco Seeling, ein überschaubares, vielfältig einsetzbares Bühnenbild (Christian Thurm) sowie eine Handkamera – maximale Effekte erzielt. Die Kinder dürfen dem Kameramann zuschauen und sehen, wie es gemacht wird. Und der Zauber? – Er wirkt trotzdem […] Regisseur Marcelo Diaz folgt dem Grundsatz: Weniger ist manchmal mehr, und setzt seine Schauspieler doppelt ein. Christian Klischat spielt den Kapitän als auch den König als überforderte Machthaber […] Von Düffel beließ den einen oder anderen ironischen Seitenhieb für die Erwachsenen Zuschauer, verhandelt aber kindgerecht moralische Fragen wie: Wachsen wir nicht über uns hinaus, wenn wir uns gegenseitig beistehen? Machen wir uns nicht kleiner, wenn wir auf andere hinabschauen? Auch dafür findet der körperlich eher kleine Marcelo Diaz großartige Bilder […]

(TLZ, 15.11.2010,Frank Quilitzsch )

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GENUSS-GIFT-GEIST

[…] Die eigentümliche Wiederentdeckung Benjamins in den ’60er Jahren durch die führenden Gruppen der sozialen Revolte ließe sich in einem Bild Benjamins zusammenfassen, der in der einen Hand einen Fotokopierer und in der anderen einen Joint hält (er hatte in den 20er Jahren Experimente mit Haschisch gemacht, um die Grenzen der sinnlichen Erfahrung auszuloten) […]

Der Schauspieler Christian Klischat liest Rauschberichte u.a. von Walter Benjamin und Ernst Bloch, aus dem Buch Walter Benjamin: Über Haschisch. Novellistisches, Berichte, Materialien. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000.

 

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Eine existenzielle Freundschaft

[…] Claudia Meyer inszeniert im DNT “Wittgensteins Neffe”[…] Aller Respekt gilt den vier Spielern, zumal dem sensibler wirkenden Nico Delpy, wie dem robuster wirkenden Christian Klischat, die die Hauptlast der Text-Exerzitien zu tragen hatten, schon allein, weil sie den Irrsinn dieser hyperbolisch komponierten Inszenierung auf sich genommen haben. Wer eine Spur Freundschaft für Bernhard empfindet, empfindet bei dieser Meyerschen Hommage an Bernhard anhand der Bernhardschen Hommage an Wittgenstein ein, wie man nun weiß, irrsinniges Vergnügen […]

(TLZ, 22.3.2010, Wolfgang Hirsch)

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Geschichten aus dem Weimarer Wald

[…] Geschichten aus dem Wiener Wald-Nora Schlockers Ensemble gerät bei Horvath in Spielwut […]  Genau zwei Stunden hat dieser Theaterrausch gedauert. Der Schlussapplaus war groß […] Und noch etwas macht diese Inszenierung unverwechselbar: eine im besten Sinne naive Freude am Spielen, auch am ganz realistischen. Was dem Metropolentheater ja oft nur noch als Verfremdungseffekt oder gar als Karikatur recht ist, hier wird es mit scheinbar leichter Hand eingesetzt […] Nora Schlocker hat ihr Ensemble in eine Spielfreude versetzt, die man Spielwut nennen könnte […]

(Nachtkritik, 23.1.2010, Matthias Schmidt)

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KEINE GARDINE, NIRGENDS


[…] Claudia Meyers glänzende “Dreigroschenoper” mit Ernst und Glanz […] Und, einschränkungslos, die Schauspieler, ein geschlossenes, erstklassiges Ensemble […] Scheißkerle, kein Niveau. Und ein krönender, vollendender Abschluss unterm Galgen, eindrücklich und suggestiv. Respekt. Auch vor Christian Klischat, ein vollkommen ernsthafter Peachum, bedrängter Geschäftsmann. Er hat die größte Schärfe, seine Songs sind suggestive Statements zur Lage der Moral, wie auch das “Wovon lebt der Mensch?” des Ensembles […] (Thüringer Allgemeine, 30.11.2009, Henryk Goldberg)

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Von diesen Kindern stammen wir ab?

[…] Michael Hanekes Film”Das weiße Band” erforscht das Schweigen der Deutschen vor dem Ersten Weltkrieg[…] Er zelebriert die Stille vor dem Schuss. Er erzählt von einer gezügelten und erfrorenen Vorkriegsgesellschaft, und wir vollenden in Gedanken, was er uns zeigt. Einer solchen Gesellschaft bleibt nur die Explosion, der Krieg, um sich endlich entfesseln und erhitzen zu können […] Es sind vor allem Theaterschauspieler, die Michael Haneke engagiert hat, und sie sind in diesem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten Film, auf bühnenhaft knarrenden Dielen, ausnahmslos großartig […]

(Die Zeit, 8.10.2009, Peter Kümmel, Foto: Kino.de)

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