„Candide“ im Theater im Pädagog.

Voltaire schickte seinen Titelhelden in einem satirischen Roman auf Reisen […] In T-Shirt und Jeans sitzt er am Tisch, eine Lampe aufs Manuskript gerichtet, von dem er sich aber immer wieder löst und lange Passagen frei vorträgt […] Klischat nimmt mit auf die abenteuerliche Reise des arglosen Candide, variiert dabei Lesetempo und Lautstärke im dramaturgischen Verlauf, setzt Mimik und Gestik intelligent ein. Jedes Detail ist bedacht […]

(Damstädter Echo, Rebecca Keller, Grafik: Jens Rotzsche)

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Welten prallen aufeinander

DER GEREIFTE PARZIVAL DURCHLEBT NOCHMAL SEINE WILDE VERGANGENHEIT

Im Hintergrund der See und die Berge, davor der dicht mit Badenden bevölkerte Uferstreifen und ständig flanierende Menschen: Entgegen der Befürchtungen hat all das den grandiosen Auftritt des Schauspielers Christian Klischat vom Staatstheater Wiesbaden nicht im geringsten gestört […] Parzival […] Dieser wilde Chaot schafft es, erwachsen, ein fühlender Mensch zu werden. Der Himmel muss keine Tränen vergießen. Müßig zu fragen, ob die Erwartungen des Publikums erfüllt wurden […] Großartig, dass das Kulturbüro den Mut hat, eingeschliffene Bahnen zu verlassen, Neues zu wagen […]

(Schwäbische, Foto: Helmut Voith, 3.8.2020)

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Beckett-Trilogie in Wiesbaden: Komm, wir gehen. Wir können nicht

[…] Theater zur Stunde: Das Staatstheater Wiesbaden setzt seine Beckett-Trilogie mit „Endspiel“ und „Warten auf Godot“ fort […] Dass das „Endspiel“ – aus organisatorischen Gründen nun in die Mitte der Trilogie gerückt – nun der sprödeste Teil war, lag sicher vor allem daran, es ist in der Inszenierung aber auch so angelegt. Christian Klischat dominierte als unfroher, unbarmherziger, auch wie für sich selbst befremdlicher Hamm vom Rollstuhl aus die Szene, Philipp Appel absolvierte den Clov, und als Nell und Nagg steckten Evelyn M. Faber und der alte Kämpe Bernd Ripken die Köpfe aus ihren Tonnen. Die beiden abgewrackten Alten (aber in Abendgarderobe, Kostüme: Marianne Glittenberg), eigentlich eine böse Geschichte, boten ein zärtliches, menschliches und versöhnliches Moment […] Bill Weiser war ein besonders empfindlicher, fast kapriziöser Estragon, und sie hatte eine Prise Ironie zur Hand, wenn der Text einmal völlig auseinander flog. Auch Klischat und Atef Vogel als Pozzo und Lucky, beide selbst in der Schlaffheit auf Draht, belebten die Szene enorm. Alle vier waren wirklich gut im Tanzen und Straucheln und Platt-in-der-Gegend-Herumliegen […]

(Frankfurter Rundschau, Judith v. Sternburg, Foto: Karl und Monika Forster)

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Das große Warten auf das Ende: »Endspiel« am Staatstheater Wiesbaden

[…] Christian Klischat ist in Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung als Hamm unumstrittener Trumpf der Inszenierung. Zwar sind bei Beckett die Figuren nicht wirklich Individuen oder Typen, Klischats Hamm ist gleichwohl ein Musterbeispiel eines widersprüchlichen Homo sapiens. In der knapp zweistündigen Aufführung zieht er die ganze Zeit über alle Aufmerksamkeit auf sich (und dies, obwohl er fast die ganze Zeit über eine Nickelsonnenbrille trägt).
Philipp Appels gibt mit schwarzer Weste auf nacktem Oberkörper (Kostüme: Marianne Glittenberg) den des Sitzens unfähigen, stets langsam und mit Bedacht gehenden Dieners Chov. Er tritt auf, tritt ab, folgt den Befehlen von Hamm, um ihm dann doch zu widersprechen. Ein ständiger verbaler Zweikampf zwischen den beiden. Als ab und an aus den aus den Müllgefäßen auftauchende Eltern verleihen Bernd Ripken (Nagg) und Evelyn M. Faber (Nell) der Inszenierung einen Hauch von menschlicher Wärme in der ansonsten so gefühlskalten Atmosphäre […]

(Kulturfreaks, Markus Gründig, Foto: Karl und Monika Forster)

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Premieren-Marathon mit drei Beckett-Stücken in Wiesbaden

[…] Ein Kraftakt, der sich für das Publikum lohnt: Mit „Glückliche Tage“, „Endspiel“ und „Warten auf Godot“ startet das Staatstheater einen kleinen Corona-Spielplan […] Laufenbergs Strichfassung bringt einige aktuelle Anspielungen, verzichtet aber auf den Boten, der ausrichtet, dass Herr Godot sich verspäte. Damit spitzt er noch mehr zu: Gibt es diesen Godot überhaupt? Oder wartet man vollkommen grundlos? Da ist die Ankunft des peitschenknallenden Pozzo (generös und brutal zugleich: Christian Klischat) und seines Knechts Lucky (Atef Vogel) eine Abwechslung in der ereignislosen Ödnis […] Von der Leere draußen in die Enge drinnen: Auch bei „Endspiel“, dieser apokalyptischen Dystopie, reiben sich als einzige Überlebende zwei Paare aneinander. Hier gab es ebenfalls durch den Ausfall Birnbaums eine Änderung. Philipp Appel sprang sehr souverän als Clov ein, dem vom blinden Hamm (auch hier verstörend diabolisch und gnadenlos: Christian Klischat) die Dienerrolle aufgezwungen wird […]

(Darmstädter Echo, Birgitta Lamparth, Foto: Karl und Monika Forster)

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Wiesbaden: Biblisches Theatersolo

[…] Das letzte Buch der Bibel bleibt ein großes Rätsel voller Schreckensbilder: Im Maifestspiel-Spezialprogramm interpretiert Christian Klischat die Offenbarung des Johannes […] Es ist nicht leicht, als Empfänger dieser Botschaft auserwählt zu sein. Das erfahren wir in einem mehrfachen Prozess der Vermittlung, zu dessen Teil der Zuschauer wird: Im Blick des Schauspielers erkennt man, was das Gesehene in diesem Betrachter auslöst, und wenn er es formuliert, produziert er neue Bilder in jedem einzelnen seiner Zuhörer […]

(Darmstädter Echo, Johannes Breckner )

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Maifestspiele-Spezial: Viele Stimmen für einen Räuber

[…] Im durch Corona bedingten Maifestspiel-Spezialprogramm bringt der Schauspieler Christian Klischat sein „Schinderhannes“-Solo auf die Bühne des Kleinen Hauses in Wiesbaden […] Seine Geschichte erzählt der Schauspieler Christian Klischat, aus Darmstadt ans Ensemble des Wiesbadener Staatstheaters gewechselt, am zweiten Abend der Maifestspiel-Spezialausgabe unter großem Beifall des kleinen Publikums, das bei aller Corona-Vorsicht größer hätte sein dürfen. „Schinderhannes“ ist einer von mehreren erfolgreichen Soloabenden, die Klischat mit dem Autor und Regisseur Götz Brandt erarbeitet hat. Der Schauspieler kann auch Teamplayer sein, aber er hat erkennbare Lust daran, einen Abend ganz allein zu modellieren, unter Einsatz weniger Requisiten, eine pure, unverstellte Art der Schauspielkunst, die den Zuschauer teilhaben lässt am Werden der Gestalten, bis er ganz bei ihnen ist […]

(Wiesbadener Kurier, Johannes Breckner, Foto: Andrea Hansen)

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